Am Dienstag 15.11.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Cucina Povera bei Babette’s statt.

Wörtlich übersetzt heißt sie die Arme-Leute-Küche und steht für eine ehrliche, bekömmliche und natürliche Küche mit einfachen, raffinierten Rezepten, Zutaten und Gewürzen. Die Kombination frischer, aufeinander abgestimmter Zutaten, die ohne aufwendige Kochprozesse schlichte aber schmackhafte Gerichte hervorbringt, ist genau das Richtige für Liebhaber günstiger und zugleich guter traditioneller italienischer Küche.

Details und Anmeldung bei Babette’s

Am Dienstag 27.09.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Italienisches Street-Food bei Babette’s statt.

Italien hat eine reiche und vielfältige Street Food-Szene, die von Region zu Region variiert und mit der Kultur und Geschichte eines Gebietes verbunden ist. Die Gerichte des Street Foods all’italiana wurden nicht von berühmten Top-Chefs kreiert, sondern von den Frauen und Männern, die jeden Tag ihre Kioske öffnen, in denen Sie kneten, backen, kochen und frittieren. Ihre Rezepte sind das Herz dieses Kochkurses.

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Am Dienstag 4.10.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Italienische Teigwaren: frittelle, pasta und noch mehr bei Babette’s statt.

Wir unternehmen mit Euch eine Reise durch die verschiedenen regionalen Traditionen Italiens. Natürlich wird da auch Pasta gemacht, aber nicht nur: von Panzerotti über Fritelle bis zu kleinen Pizze und Torten reciht das Repertoire an italienischen Teigwaren. Wer knetet mit?

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Am Dienstag 18.10.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs La dolce vita: Kochen wie in Rom bei Babette’s statt.

Die römische Küche ist eine ländliche, bäuerliche arme Leute Küche. Hier spielen Hülsenfrüchte, frische Nudeln mit Käse und Pfeffer und das fünfte Viertel der Tiere, wie Innereien, Zunge, Ochsenschlepp, eine wichtige Rolle. Auch weltberühmte Rezepte stammen aus dieser Küche, wie Carbonara, Saltimbocca oder Artischocken alla Giudìa. Der musizierende Koch Bruno zeigt worauf es ankommt und wie in Rom authentisch gekocht wird.

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Am Dienstag 8.11.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Die heiße Leidenschaft: Sizilien in der Küche bei Babette’s.

Die sizilianische Küche ist ein Unikum in Italien. Sie hat sich aus den Kochtraditionen und -kulturen unterschiedlicher Völker entwickelt, die in dieser Region ihre Spuren hinterlassen haben: die französische und spanische Kochkultur, jene der Araber und Griechen, sowie die Kochkultur von „Kontinental-Italien“. Nebenbei ist diese Küche eine große Leidenschaft des Saporito-Kochs Bruno, der mit der Küche dieser Region ebenso vertraut ist, wie mit jener seiner Heimat dem Latium. Lassen Sie sich einen Abend lang nach Süditalien entführen und genießen Sie die echte sizilianische Küche.

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Am Dienstag 22.11.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Kochen wie in Triest bei Babette’s statt.

Durch ihre Lage und ihren Status als bedeutende Hafenstadt wurde Triest im Laufe der Geschichte von den verschiedensten Völkern beeinflusst. Aus dieser Vielfalt ist eine besonders abwechslungsreiche und herzhafte Küche entstanden. Neben der volkstümlichen Küche der kargen Karst-Landschaften Sloweniens und Istriens, der bürgerlichen Küche der Habsburger, spielen auch noch venezianische, jüdische, griechische und türkische Einflüsse eine große Rolle.

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Am Dienstag 6.12.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs Weihnachtsessen auf Italienisch bei Babette’s statt.

In Italien wird am 24.12. traditionell kein Fleisch gegessen. Das „Pranzo della Vigilia“ ist zumeist Fisch in allen Variationen. Wie Baccalà, das Fischgericht, das in vielen regionalen Traditionen eine wichtige Rolle spielt. Und natürlich auch die verschieden Wintergemüsesorten, die zum Fest gerne gereicht werden. In diesem Kurs kochen wir uns durch verschiedene regionale Weinachtsmenüs, mit denen Sie bei Familie und Freunden beim Fest der Feste punkten können.

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Am Dienstag 21.09.2022, 18.00 Uhr, findet der Kochkurs O sole mio: Ein Abendessen in Neapel bei Babette’s statt.

Bedingt durch seinen Hafen, der viele Jahrhunderte lang der wichtigtste im Mittelmeer war, entstand in Neapel eine ganz spezielle Kochkultur aus Einflüssen der französischen, spanischen, arabischen und griechischen Küche. Bedingt durch die geografische Lage im fruchtbaren Vulkanland und die intensive Sonne wachsen hier zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, wie die wunderbaren Vesuvtomaten und die Zitronen für den Limoncello. Kochen Sie mit uns einen Abend lang autenthisch-regionale Gerichte und lernen Sie die vielfältige Küche Neapels kennen.

Details und Anmeldung bei Babette’s

Zu den vielen Freundschaften, die am Yppenplatz geschlossen wurden, gehört auch die mit Diana Fritz, der Wirtin und Küchenchefin der „Vollerei„. Zum zweiten Mal haben wir beschlossen, gemeinsam ein „Bagordi“ (Übersetzung von Völlerei) zu veranstalten.

Termin: Samstag 14.Mai, 2022 ab 19.00 Uhr

Dies sind die Gerichte, die ich zu diesem Anlass kochen werde:

Forellensuppe mit Spinat; Zucchini „a scapece“ (frittiert und süßsauer mariniert) mit Burratina und Tomaten; Rigatoni von SoFàre mit Spargel Carbonara (sowohl vegetarisch als auch mit „Guanciale“); Abbacchio alla romana (in Stücke geschnittene Lammkeule) mit Rosmarinkartoffeln; Gratinierter Fenchel mit Zitrone und Rucola; Zitronen-Caprese-Kuchen (Mandelkuchen mit Zitrone, ohne Mehl)

Für Reservierungen rufen Sie die Völlerei an: 01 9426537


Es mag manchen eigenartig erscheinen, dass das erste Festival der italienischen Literatur in Wien, “La Fonte”, das vom 25. bis 27. Februar in einem der schönsten Theater der Hauptstadt, dem Odeon Theater, stattfand, mit einer sehr gut besuchten Präsentation des Buches „Spaghetti al pomodoro – Kurze Geschichte eines Mythos“ von Massimo Montanari eröffnet wurde. Und doch war es eine sehr treffende Wahl: ausgehend von einem scheinbar leichten Thema, das jeder als typisch italienisch empfindet – Spaghetti al pomodoro -, zu einer viel tieferen Reflexion über die Themen Identität, Herkunft und Traditionen überzuleiten.

Die Eröffnung des Festivals La Fonte mit Massimo Montanari (Foto Francesca Romana)

Das von Editori Laterza herausgegebene und 2019 ins Deutsche übersetzte Buch war in Italien und anschließend in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Verlagserfolg, und die Präsentation in Wien war gut besucht und sehr erfreulich. Montanari, der vor zwei Jahren in Pension ging, ist ein großartiger Siebzigjähriger, der noch immer in der Lage ist, das Publikum mit der Kultur des mittelalterlichen Historikers zu faszinieren und zu fesseln, aber auch mit jenen populären Fähigkeiten, die große Historiker nicht immer besitzen.

Montanari gehört zu den Historikern, die unter dem Einfluss von Marc Bloch ausgebildet wurden, der zum allgemeinen Erstaunen und Misstrauen begann, nicht nur die großen Persönlichkeiten und Ereignisse der Geschichte zu erforschen, sondern auch die als unbedeutend angesehenen Geschichten der einfachen Leute und ihre alltäglichen Gewohnheiten, einschließlich Kochen und Essen. Wie sich in informellen Gesprächen am Rande des Literaturfestivals mit seiner Frau Marina herausstellte, hielten ihn alle für verrückt, sogar seine eigene Familie, als er vor vierzig Jahren unermüdlich die Streitigkeiten zwischen Grundbesitzern und Bauern im Mittelalter studierte! Heute, wo es zumindest in Mode gekommen ist, über Essen aus einer historischen Perspektive und Vision zu sprechen, war es schön zu sehen, wie er in Wien empfangen wurde: ein volles Theater, um ihm zuzuhören; eine halbstündige Schlange, um eine Widmung in seinem Buch über Spaghetti al pomodoro zu bekommen; der Ausverkauf aller Exemplare seines Buches; der liebevolle Empfang des italienischen Kulturinstituts und der italienischen Botschaft in Wien. „Ich fühlte mich umarmt“, sagte Montanari am Ende.

Was ist typischer für Italien, als seine Küche und sein bekanntestes Gericht? Und doch konnte Montanari, ausgehend von diesem Klischeebild, mit seinem Buch und bei seinem Vortrag in Wien eine Betrachtung vorschlagen, die weit mehr als nur die Küche betrifft. Die Geschichte der Spaghetti mit Tomatensoße beginnt mit der Ankunft der Araber in Sizilien, der persischen Erfindung einer langen, dünnen, trockenen Pasta, und setzt sich über fast tausend Jahre fort, bis zur letzten Begegnung der Zutaten, die wir heute mit diesem Gericht verbinden nach dem Zweiten Weltkrieg: dem Olivenöl.

Der Gedanke ist klar: Die Ursprünge (die Erfindung der Spaghetti) erklären nichts über das Rezept und damit über das, was das italienische Identitätsgericht schlechthin ist. Der Historiker schließlich, so Montanari, misst dem Ursprung einer Sache keine große Bedeutung bei, es sei denn als rein fiktive Tatsache. Wie Marc Bloch erläuterte, stammt die Eiche zwar von der Eichel ab, aber nur sehr wenige Eicheln werden zu Eichen, und auch nur dann, wenn sie auf eine Reihe anderer Faktoren treffen, die in geeigneter Weise kombiniert werden (die überwiegende Mehrheit der Eicheln, so Gramsci, wird schließlich von Schweinen gefressen…). Selbst wenn sie eine persische Erfindung sind, die von den Arabern verbreitet wurde (und Marco Polo hat nichts damit zu tun…), nahmen Spaghetti in diesen Kulturen sicher nicht den zentralen Platz ein, den sie in der italienischen Esskultur einnehmen.

Die Identität ist also das Ergebnis eines Prozesses der Begegnungen zwischen Produkten, Zutaten, landwirtschaftlichen und kulinarischen Praktiken, der technologischen Entwicklung und des kommerziellen und kulturellen Austauschs zwischen Völkern, auch aus verschiedenen Kontinenten. In einem Gericht wie Spaghetti al pomodoro steckt eine ganze Welt: Persien, die arabische Welt, Sizilien und Neapel, dann Amerika, wo Tomaten und Chilischoten (für die, die sie lieben) herkommen, oder der Orient, wo Knoblauch und Basilikum in der Antike Einzug hielten, der Mittelmeerraum, der schon in der Antike das Olivenöl kannte (aber hauptsächlich als Kosmetikum zum Einfetten des Körpers, weniger als Nahrungsmittel!).

In Anlehnung an die historische Rekonstruktion, die Montanari in seinem Buch vorschlägt, habe ich auch einen kurzen Film gedreht, der die wichtigsten Etappen veranschaulicht. Ein Video, das Montanari sehr unterhaltsam fand. Die unbestrittene italienische Identität des Gerichts ist das Ergebnis all dieser Begegnungen und wurde bis in die jüngste Zeit immer wieder verändert. Olivenöl beispielsweise, so erinnert sich Montanari, hat sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg als beliebtestes Fett für Tomatensauce durchgesetzt, nachdem eine Studie aus den USA die so genannte Mittelmeerdiät kodifiziert und definiert hatte. Vielleicht ist es gerade diese Fähigkeit, sich ständig anzupassen und so viele Elemente aus verschiedenen Kulturen zu vereinen, die das wahre Merkmal der italienischen Küche (und Identität) darstellt. Denn dies ist die Geschichte Italiens: eine hybride Geschichte. Und es ist die Geschichte – mit ihren Ereignissen und Begegnungen – die Identitäten erklärt, nicht die Herkunft. Deshalb konnte Montanari stolz erklären, dass das Reden über die italienische Identität in angemessener Form, angefangen bei Spaghetti mit Tomatensoße, seine Art war, Nationalismus und Identitarismus anzuprangern und zu bekämpfen. Auch dafür müssen wir ihm dankbar sein!